Verein zur Förderung des inter-religiösen und inter-kulturellen Dialogs

 

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Gewissen und Verantwortung  (AID-Treffen 24.11.2023) - Zusammenfassung

 

Das Wort Gewissen beinhaltet das Wissen und gewiss sowie gewissenhaft, lassen sich daraus ableiten.
So kann man die Verantwortung vielleicht darin sehen, dass wir gewissenhaft nach Wissen und Gewissen handeln.

 

Was sollte dieses Wissen beinhalten? Es scheint wichtig zu sein, über die Gesetzmäßigkeiten und ethischen Werte der Gemeinschaft in der wir leben Bescheid zu wissen, um Verantwortung übernehmen zu können.
Gleichzeitig sollten wir aber auch erkennen, was unsere inneren Werte sind – eine innere Instanz (innere Stimme, Intuition, göttliche Stimme in uns), die unser Gewissen beeinflusst und uns eine Richtschnur bietet, um zwischen ‚Gut und Böse‘ zu unterscheiden, bzw. um heilsam oder unheilsam zu handeln, verantwortlich oder unverantwortlich zu sein.

 

Thomas von Aquin geht von einem Ur-Gewissen aus, die göttliche Stimme als gegebene, natürliche Anlage in uns. Dem steht ein Situations-Gewissen gegenüber, das sich an den Normen der Kulturen orientiert (oft auch das kleinere Übel wählt). Dieses muss sich entwickeln, muss reifen, um zu einem verantwortlichen Handeln zu führen.

 

Im Buddhismus wird der Begriff Karma verwendet – die Handlung und die Frucht der Handlung. Hier sollten wir uns über die Folgen unseres Handelns bewusst sein – nämlich, dass Unheilsames zu Leid führt (für uns selbst und andere). Deshalb liegt die Verantwortung darin, positiv zu wirken und so wenig wie möglich Schaden anzurichten. Zugrunde liegt hier auch die Gesetzmäßigkeit des bedingten, abhängigen Entstehens – dass alles miteinander verbunden und voneinander abhängig ist. Tue ich Gutes für andere, tue ich auch Gutes für mich.

 

Die Motivation spielt dabei eine wichtige Rolle. Oft wird unser Handeln durch Angst bestimmt – Angst vor den Konsequenzen unseres Handelns (Repressalien, Exklusion usw.) – nicht durch Mitgefühl, Wohlwollen und Solidarität.  Anstatt die Konsequenzen anzunehmen und zu ertragen (für das Gemeinwohl, z.B. im Falle der Whistleblower), geben wir die Verantwortung ab (unterdrücken unser Gewissen), an Authoritäten (Institutionen, Prinzipien, Heilige Schriften usw.) – wir begeben uns in eine Art Infantilisierung, in die Verleugnung oder in eine Art Selbstverwirklichung, die zwar die Freiheit (alles zu tun, oder zu lassen), aber keine Verantwortung übernehmen will.
Gegenmittel dazu sind die Begegnung, die Beziehungen, die man pflegt, der Dialog und auch die Fernsten-Liebe (nicht nur die Nächsten-Liebe), um mit Hans Jonas zu sprechen.

 

Anbei noch zwei Auszüge, die diese Aspekte weiter beleuchten.
Der ökologische Imperativ, aus Hans Jonas "Das Prinzip Verantwortung":
"Handle so, dass die Wirkung deiner Handlungen verträglich ist mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden“.

 

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