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Heilige Bäume in den Religionen/Traditionen

 

Siddhartha Gautama erlangte unter einer Pappelfeige sitzend das „Erwachen“ (Bodhi, sankrit) und wurde damit zum Buddha („Erwachter“). Der Bodhibaum und seine Blätter gelten seither als Symbol des Buddha und des Erwachens.

 

Yggdrasil, die Weltesche
ist in der nordischen Mythologie der Name einer Esche, die als Weltenbaum den gesamten Kosmos verkörpert.

So heißt es über Yggdrasil in der Lieder-Edda:
„Eine Esche weiß ich stehen,
sie heißt Yggdrasil, ein hoher Baum […]
Immergrün steht sie über dem Brunnen der Urd.“

 

Der Baum des Lebens im Jüdischen
Interior of Tallin Synagogue


Der Lebensbaum im Islam
Palace of Shaki Khans
Azerbaijan, National Art Museum
)

 

 

 

Unterwegs mit dem Solarschiff auf dem Bodensee

 

 

Alle an Bord – und so ist es auch! 

 

Einheimisch und zugezogen, eingewandert und geflüchtet, alt, jung und aus verschiedenen Kulturen und Religionen, wir alle haben den sicheren Hafen verlassen und den Schritt ins Ungewisse gewagt.
Wir sind mit dem einzigen regenfreien, sonnigen Tag der ganzen Woche gesegnet – als ob die Wolken sich teilen, wie das Meer sich teilte bei der Flucht aus Ägypten, damit auch wir trockenen Fußes das ‚andere Ufer‘ erreichen. Impulse aus dem Christentum (Annette Traber), dem Islam (Asem Butt) und dem Buddhismus (Tsunma Jinpa) begleiten uns.

 

Eine Meditation bringt uns zur Mitte des Sees - was lasse ich hinter mir, wo will ich hin? Wo bin ich gerade – wir spüren die Elemente, die Sonne, den Wind, das Wiegen des Wassers, den Ruf der Vögel, die Stille des Sees.
Segel setzen‘ ist ein christlicher Impuls, der uns zu Vertrauen und Hingabe einlädt  - sich anvertrauen an etwas, das über uns selbst hinausgeht, wissen, dass man getragen ist, auch wenn man nicht selbst am Steuer sitzt.

 

Das Floßgleichnis des Buddhas *1 führt zu einem angeregten Austausch – soll man das Floss, dass einen sicher zum anderen Ufer gebracht hat dort ablegen, oder es sich auf die Schultern laden und mitnehmen? Was denkst Du?
Und was ist dieses Wasser, das es zu überqueren gilt um Frieden zu  finden? Es sind unsere trennenden Gedanken, Vorurteile und Ideologien, die uns von unserem inneren Frieden trennen – der immer schon in uns ist. Das andere Ufer ist bereits hier und nirgendwo anders zu finden.

 

Der Impuls aus dem Islam*2 erinnert uns an die Kostbarkeit des Wassers – dass es Leben bringt und erhält – und auch wir selbst zu 60/70% aus Wasser bestehen. Wasser als Segen, der auf uns alle fällt, Wasser, das uns reinigt.
Darauf folgt eine Danksagung – wir bringen Blütenblätter und gesegnetes Wasser dar. Wir erinnern uns, dass die Kostbarkeit und die Reinheit des Wassers geschützt werden muss.  Nicht immer sind die Elemente friedlich – wir gedenken der vielen Flüchtlinge, die im Meer ertrunken sind. Mögen alle einen sicheren Hafen erreichen.
Wie wichtig ist es, dankbar zu sein für die günstigen Umstände in unserem Leben, aber nie zu vergessen, dass andere in großen Nöten sind – und auch ihnen zu helfen, den ‚sicheren Hafen‘ zu erreichen.

 

Ein weiterer Impuls aus dem Christentum – ‚Wasserpsalmen‘ - macht uns darauf aufmerksam, dass wir, wenn wir immer nur in der Sicherheitszone verweilen - in der Geborgenheit der Badewanne - nie das lebendige Wasser spüren werden. Wir müssen in den Fluss steigen, um das wahre, wirkliche Leben zu erfahren – ‚ich sollte mein Herz in die Brandung werfen‘. *3

 

Unsere Bootsfahrt endet mit einem ‚Liebesbrief an die Erde‘ *4 – das Nicht-Getrenntsein von ihr und die Erkenntnis, dass unser Wohlergehen, auch ihr Wohlergehen ist.
Dafür schenkt sie uns heute einen spektakulären Sonnenuntergang, der selbst am Bodensee eine Rarität ist.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten – und ein besonderes Dankeschön an unseren sehr einfühlsamen Kapitän, der uns sicher über den See gesteuert hat.

Tsunma Jinpa, 03.10.2022

*1 Floßgleichnis, Suttapitaka, Majjhima Nikaya 22
*2 Suren: Al-Dschâthiyah– Vers 13 (45:13), Al-Anbiya'– Vers 31 (21:31), Al Nahl – Vers 11 (16:11)
*3 Wasserpsalmen, Gottfried Bachl
*4 Liebesbrief an die Erde, Thich Nath Hanh

 

 

 

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Leider ausgefallen   

 

 

 

      Sufi-Tag

 

      im Alten Kloster in Radolfzell
         am Sonntag 17.Juli 2022
       Gemeinsam mit Vertrauen reifen

 

 

Dem Wachsen und WerdenZeit-Raum geben.


In der Sommerzeit reifen die Früchte, deren Samen wir früher gesät haben. Alle Kräfte wirken zusammen, doch wir selbst können in dieser Zeit nur wenig tun. Wir brauchen Vertrauen, die Reifungs prozesse dem Licht der Sonne, den Winden des Lebens und den Segens-Schauern des Regens zu überlassen, damit die Frucht erntereif werden kann, um in die Welt zu kommen.
Gemeinsam wollen wir diese Zeit des Sein-Lassens und der Reife genießen und unser Vertrauen in das Werden stärken. In diesem Sinn laden wir alle zu diesem interreligiösen Tag ein.

 

Die drei Einheiten in der Tagesabfolge
- interreligiöser Gottesdienst,
- Meditation
- und Sema
können nach Interesse jeweils auch nur einzeln besucht werden. Dazwischen wird genügend Raum für Austausch untereinander sein.

 

Tagesplan:Ab 10:30 Uhr ankommen

11:00 Uhr Universelle Feier – interreligiöser Gottesdienst an dem die großen Religionenin ihrer          einzigartigen Ausprägung der Verehrung des Einen Ursprungs gefeiert werden.

12:30 Uhr Mittagspause, wo wir aus mitgebrachten Leckereien ein buntes Buffet

genießen wollen
14:00 Uhr Meditation etwa 1 Stunde
15:30 Uhr Sema: Wir erzählen Weisheitsgeschichten, singen, tanzen und hören vielleicht auch Musik
Ende etwa 17.00 Uhr

 

Wenn du eine kurze Weisheitsgeschichte,
ein Lied oder einen Tanz mit uns teilen willst, wäre das wunderschön.
Lass es mich möglichst vorab wissen.
Wenn du in der gemeinsamen Mittagspause mit dabei sein willst, bring bitte einen Essensbeitrag deiner Wahl mit. (Es wird nichts organisiert.)

 

Verantwortung und Info:
Amaité Willand
info@akademie-lichtung.de oder 07471 984019
Anmeldung:
Amaité Willand (siehe oben) oder
Gelebter Dialog im alten Kloster
indialog@gmx.net oder 017656944414
Ort: Gelebter Dialog im alten Kloster e.V.
Obertorstraße 10
78315 Radolfzell

 

Energieausgleich:
Spende – Vergütung der Unkosten etc.
Geleitet wird der Tag von Amaité Willand aus Tübingen - Spirituelle Leiterin und Priesterin ausgebildet und eingeweiht in der Inayatiyya von Hazrat Inayat Khan.
www.inayatiyya.de

 

 

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Die Engel von Paul Klee

 

ein Vortrag mit Bildern
von Ingrid Riedel



 

Freitag, 01.07.2022
18:00 bis 19:30Uhr

 

 

 

 

 

 Foto: Peter Lauri, Zentrum Paul Klee, Bern

 

Ein Engel kommt selten allein….und sie sind uns auch in diesen schwierigen Zeiten willkommen. Diese einzigartigen Zeichnungen von Paul Klee bewegen uns mit ihrem sanftem Humor und geflügelter Gelassenheit. Sie sprechen zu uns vom Wandel, vom Übergang, denn hier geht es nicht nur um das ‚Engelsein‘, sondern auch um eine ‚Engelwerdung‘ - vor dem Hintergrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung Paul Klees und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Vorgestellt werden sie uns von Ingrid Riedel, die sich schon lange mit diesen Engeln beschäftigt und eine wahre Kennerin ist. Sie wird uns an ihren Interpretationen und einfühlsamen Einsichten teilhaben lassen. Wir freuen uns auf diesen ‚beflügelnden‘ Abend.

 

Dr. Ingrid Riedel – ist Psychotherapeutin in Konstanz und Lehr-und Kontrollanalytikerin an den C.G.-Jung-Instituten in Zürich und Stuttgart. Ihre Themenbereiche sind  Traum, Märchen und Mythen, sowie die Kunst-und Maltherapie.

 

 

 

Ort: im alten Kloster, Obertorstr.10, 78315 Radolfzell, 2.OG
Kosten: auf Spendenbasis
Anmeldung:  Bitte vorab anmelden unter: indialog@gmx.net oder
017656944414

 

 

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Die Engel von Paul Klee – Nachtrag

 

 

‚Warum können die Engel fliegen?
Weil sie sich leichtnehmen‘.
(Chesterton)

 

 Dieses Gleichnis stammt zwar nicht von Paul Klee, aber der darin erhaltene ‚leichte‘ Humor findet sich immer wieder in seinen Engelsbildern. Dies zeigt sich auch in der Leichtigkeit seiner Linienzeichnungen, ‚die einesteils tiefe Leiderfahrungen ausdrücken, sie aber zugleich übersteigen und transzendieren‘.

Engel als transzendierende Kräfte, die für Paul Klee eine Brückenfunktion darstellen, in einer für ihn sehr schwierigen existentiellen Übergangserfahrung: die Diffamierung seiner Kunst und seiner Identität als Künstler durch die Nationalsozialisten, der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und seine lebensbedrohliche Krankheit (Sklerodermie ). So steht er 1939 am Übergang zu seinem sechzigsten Lebensjahr.
Die Engel werden seine Wegbegleiter bei einer stufenweisen Verwandlung, hin zu einer ‚geflügelten Gelassenheit‘. Es entspricht seiner Überzeugung, ‚dass auch Engel Werdende sind, die das Werden des Menschen mitvollziehen und von innen her begleiten‘.
Durch seine Bilder lässt uns Klee an seinem Prozess teilhaben. Dabei geht er sehr ehrlich mit sich um, stellt sich dem Guten, wie dem Bösen. Seine Engel sind nicht perfekt: sie sind mal zweifelnd, mal schelmisch, geerdet, aber auch schwebend-getragen, hässlich oder kokett, noch unfertig, aber voller Hoffnung, demütig knieend, vergessend oder wachsam. Wir finden einen Engel im Kindergarten und im Vorzimmer der Engelschaft. Im ‚Engel übervoll‘ und im ‚Engel vom Stern‘ werden wir Zeugen einer Transformation, die durch eine Hingabe, ein sich Öffnen hin zum Nicht-Wissen, zum Licht des Sterns, geschieht – und letztendlich im ‚Hohen Wächter‘ kulminiert.

 

Dr.Ingrid Riedel hat uns sehr wissend und einfühlsam durch diese ‚Engelwerdung‘ geführt. Wir wurden durch das Menschliche, das durch diese Bilder ausgedrückt wird, berührt und konnten auch einen Einblick in unsere eigene ‚Engelwerdung‘ erhaschen. Dafür danken wir ihr ganz herzlich!

Zitate stammen aus ihrem Buch: ‚Engel der Wandlung‘, Die Engelbilder von Paul Klee, Patmos Verlag.

 

 

 

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‚Gelebter Dialog im alten Kloster‘

 

Jeder Schritt ein Schritt des Friedens 

 

eine Gehmeditation im Stadtpark zum Tag des Friedens
Sonntag, 8. Mai 2022

 

 

Wir folgen den Fußspuren des großen Meisters der Gehmeditation Thich Nath Hanh, vietnamesisch-buddhistischer Mönch und Friedensaktivist (gest. 22.1.22). Wir gehen miteinander und aufeinander zu - in Solidarität mit allen, die unter Krieg, Gewalt und Diskriminierung leiden - in gegenseitiger Verbundenheit. 

 

 

 

Treffpunkt um 16:15 Uhr am runden Mosaikbrunnen des Stadtparks
Wir gehen langsam und im Schweigen eine Runde im Stadtpark und von dort zum Münster, wo um 17:00 Uhr ein Friedensgebet der Freunde der Münstermusik beginnt.
Die Gehmeditation findet auch bei leichtem Regen statt. Bitte dann Regenkleidung/Schirm mitnehmen.

 

 

 

Veranstalter: Gelebter Dialog im alten Kloster e.V.
in Kooperation mit der Stadt Radolfzell Integration/Demokratie leben

 

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Jeder Schritt ein Schritt des Friedens
Nachbericht  

 

 

 

Der Weg des Friedens fängt mit uns selbst an. Innerer Frieden  entsteht durch das Kultivieren von Achtsamkeit, Mitgefühl und Respekt, das gilt auch für den äußeren Frieden. Wir tragen die Tendenzen zum Unheilsamen in uns, wie auch die Tendenzen zum Heilsamen. Durch Achtsamkeit können wir das eine überwinden und das andere fördern – so könnte Frieden gelingen.

 

Gut 20 Menschen versammeln sich um den runden Mosaikbrunnen im Stadtgarten, um achtsames Gehen zu üben – und mit den Füssen für den Frieden zu beten:

 

Frieden mit jedem Schritt
Möge Frieden auf Erden sein

 

 

Auch wenn die ersten langsamen Schritte manchen schwer fallen und auch immer wieder Ablenkungen stattfinden, so ist doch die Kraft der Konzentration und Achtsamkeit zu spüren. Während sich eine lange Menschenschlange durch die Anlage des Stadtgartens windet, kehrt langsam eine gewisse Ruhe ein. Einige Leute bleiben stehen, der Ghettoblaster verstummt, ein Vater spricht leise mit seinem Sohn. Zum Brunnen zurückgekehrt – Schweigen - und ein Gefühl der Verbundenheit. Wir gehen miteinander und aufeinander zu – so könnte Frieden gelingen!

 

In Solidarität mit allen, die unter Krieg, Gewalt und Diskriminierung leiden.

 

Tsunma Jinpa
8.Mai.2022

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